Alles ready für die Fassade

Alles ready für die Fassade

Endlich hab ich nach Ostern ein paar Tage am Stück Zeit, um an meinem geliebten Tiny House weiter zu arbeiten. Deshalb habe ich in den letzten zwei Wochen nochmal Gas gegeben und sehr viel organisiert, damit ich ab morgen mit der Montage der Fassade starten kann. Yay!!


Fast endlos viele Fassadenbretter (so ist zumindest das Gefühl) beidseitig 2x gestrichen
Fast endlos viele Fassadenbretter (so ist zumindest das Gefühl) beidseitig 2x gestrichen

Tiny-House-Verein und -Stammtisch

 

Bevor ich unten mein Bautagebuch weiterführe, hier noch ein paar Worte zur Schweizer Tiny-House-Community, die sich nun zu meiner grossen Freude sehr rasch entwickelt. Wie einige wahrscheinlich schon mitbekommen haben, bin ich mit ein paar anderen Tiny-Houslers aus der Schweiz daran, einen schweizweiten Verein für innovative kleine Wohnformen (u.a. Tiny Houses, aber nicht nur) zu gründen, mit dem wir gezielt juristische und politische Arbeit für ebendiese Wohnformen leisten möchten. Der Verein wird im Verlauf des Monats offiziell gegründet und steht danach allen offen, die mit der Tiny-House-Bewegung und anderen kleinen Wohnformen sympathisieren, sich für die Thematik  interessieren oder bereits so bauen/wohnen, oder sich aktiv für diese Wohnformen engagieren möchten. Wir würden uns sehr freuen, möglichst viele von euch als Vereinsmitglieder begrüssen zu dürfen und werden euch hier und auf anderen Seiten weiter informieren. :D

 

Ausserdem war ich vor ein paar Wochen am ersten Tiny-House-Stammtisch der Schweiz dabei und war begeistert, wie viele Leute bereits beim ersten Treffen zusammengekommen sind. Es ist sehr schön zu merken, dass man nicht alleine ist mit dem Traum vom Tiny House und die gleichen Fragen hat wie andere auch. Und es war eine Freude, so viele tolle Leute kennenzulernen bzw. allen mal die Hand zu schütteln. Ich freu mich schon auf den nächsten Stammtisch :-)

 

Das Tiny House bekommt ein Kleid

 

Nachdem das Tiny House nun schon Monate ohne Fassade und nur durch die Fassadenbahn geschützt draussen steht, wird es Zeit, dass es endlich eine farbige Hülle bekommt. Ab morgen ist es nun so weit: Wir starten mit der Fassade! Als Studentin bin ich glücklicherweise mit einer Osterferienwoche gesegnet und nutze diese nun nicht zum vorausschauenden Lernen, sondern für echte Fortschritte am Tiny House. Nun bleibt mir nur noch zu hoffen, dass das Wetter mitspielt und wir einigermassen schnell vorwärtskommen... Dann kann ich hier vielleicht schon bald Fotos von der schönen Fassade posten! :D


Bautag 69

 

Ein weiterer Bautag wurde ins Malen der Fassadenbretter investiert!

Bautag 70

 

An diesem Bautag war ich gemäss meiner Excel-Liste alleine beim Tiny House, was bedeutet, dass ich mich für einmal nicht mit den Fassadenbretter beschäftigt habe (diese umherzutragen geht nur zu zweit), aber da ich keine Fotos und blöderweise auch keine Notizen gemacht habe, habe ich keinen blassen Schimmer, was ich an dem Tag gemacht habe. :P Bestellungen? Aufgeräumt? Entsorgt? Abgemessen? Werkzeuge gepflegt? War sicher ein produktiver Tag, nur schade, dass ich nichts mehr davon weiss...!

Bautag 71-72

 

An diesen Tagen habe ich mit verschiedenen Helfer/innen einmal mehr Fassadenbretter gestrichen. Ich sag's euch: So viele Bretter alleine zu streichen mit limitiertem Platz zum Trocknenlassen bedeutet viele Stunden Arbeit. ;-) Da ich nun aber fast fertig war mit dem zweiten Anstrich, sah ich erleichtert dem Ende der Malerei entgegen!

Am 70. Bautag habe ich ausserdem zusammen mit meinem Freund die meisten Bretter aus dem Keller, wo ich gemalt habe, in mein Materiallager hochgetragen und nach Grösse geordnet aufgestapelt. Dabei zeigte sich, dass mein Lager ein ziemliches Chaos geworden ist, weil ich meistens nur irgendetwas hole und mich danach auf den eigentlichen Bau konzentriere, statt mal Ordnung zu machen. Also haben wir alles umgestellt und versucht aufzuräumen.

Bautag 73

 

An diesem Bautag war es endlich so weit: Nach weiteren zwei Stunden hatten alle Fassadenbretter auch den zweiten Anstrich verpasst bekommen und waren zum Trocknen gelagert. Ich war voller Freude, dass dieser doch eher monotone Bauschritt nun endlich vorbei war! :D

Anschliessend musste ich noch ein paar Dinge abmessen, damit ich die Fassade planen konnte: Um jedes Fenster werde ich später noch ein Fensterfutter (Fenstersims und Co., schöne Abschlüsse) einbauen, damit die schwarzen Klebebänder, welche die Fassadenbahn mit dem Fenster wasserdicht verkleben, abgedeckt sind. Da wie gesagt die Klebebänder verdeckt werden müssen, muss das Futter etwas näher zum Fensterglas hin versetzt sein (wie in Foto 1 ersichtlich) und daher die Fassadenbretter etwas "ins Fenster hineinragen" bzw. über den Fensteröffnungsrand "hinausragen". Nun wollte ich wissen, um wie viele zusätzliche Zentimeter es sich handelte. Da die Fenster nicht ganz genau mittig eingebaut sind, sind es links und rechts des Fensters verschieden grosse Distanzen, die dazugerechnet werden müssen. Habe mir alles ganz genau in mein Projektnotizbuch notiert.

 

Als Abstand zwischen Fensterglas (bei festverbauten Fenstern wie in den Fotos) / Fensterflügel (bei normalen Fenstern) und Fensterfutter wurden mir 15-20mm empfohlen. Also habe ich wo möglich 20mm gewählt oder wahlweise 10mm, wenn das Klebeband näher ans Fensterglas/an den Fensterflügel geklebt war.

Bautag 74

 

Gestern konnte ich wieder auf die geschätzte Hilfe von zwei Helfer/innen zählen. Das Tagesziel bestand darin, das Tiny House so zu preppen, dass ich ab folgender Woche mit der Fassade beginnen kann - und da gab es noch ein paar Dinge zu erledigen.

 

Zunächst mussten wir die Blache, die ich über der einen Hauswand als Regenschutz montiert hatte, wieder entfernen, um mit der Arbeit an der Fassade beginnen zu können (die Blache hat übrigens gute Arbeit geleistet; die Feuchtigkeit, die ich am Boden bemerkt hatte, nachdem an dieser Wand monatelang Regen hinuntergelaufen war, hat sich vollständig verzogen und es ist auch kein Schimmel o.ä. zurückgeblieben!). Danach mussten die Hinterlüftungslatten (HL) besser befestigt werden - ich hatte diese zwar bereits alle 50cm mit 4x40-SPAX-Schrauben befestigt, aber da ich nun gehört hatte, dass die ganze Fassade nur an diesen HL befestigt wird, wurde mir von Seiten des Holzlabors geraten, die HL noch etwas besser zu sichern. Entweder kann man die HL alle 50cm mit 5x50-Schrauben befestigen oder halt mit 4x40-Schrauben, dafür etwas mehr Schrauben in dichterem Abstand reintun. Ich entschied mich für letztere Option.

Übrigens: Wer denkt, dass die verzinkten Nicht-Edelstahl-Schrauben, die ebenfalls monatelang dem Wetter ausgesetzt waren, gerostet hätten, irrt sich! Die Schrauben sehen immer noch aus wie am ersten Tag. Nur die HL sehen nicht mehr taufrisch aus, sondern sind mittlerweile etwas angegraut.

Als nächstes kümmerten wir uns um die Insektengitter, die ich eines Tages mal unten an die HL getackert hatte - in der Absicht, damit Insekten und sonstigem Kleingetier den Eingang unter die Fassade zu verwehren. Blöd nur, dass man diesen Arbeitsschritt entweder richtig oder gar nicht machen muss. Es ist nämlich schwer zu bewerkstelligen, dass die Insektengitter richtig gespannt werden und nicht einfach irgendwie "rumwabern". In meinem Fall hab ich das nicht geschafft und aus Faulheit die Gitter noch so gelassen, wie ich sie angebracht habe (nämlich ziemlich halbpatzig). Jetzt haben wir alle Gitter wieder abgenommen und übriggebliebene Tacker rausgezogen.

Auf den HL an den Ecken haben wir ausserdem die Position der zukünftigen Eckleisten (siehe Fotos) angezeichnet, denn so kann ich in Zukunft einfach die Fassadenbretter hinhalten und kann genau anzeichnen, bis wo sie an den Ecken reichen dürfen, um den Eckleisten später nicht in die Quere zu kommen. (Die Eckleisten sind bestellt, aber noch nicht da und sowieso müssen sie zuerst gestrichen werden, bevor ich sie montieren kann.)

Dazwischen musste ich mich noch um den Abschluss der Fassadenbahn unten am Anhänger kümmern. Als ich die Fassadenbahn vor vielen Monaten angebracht habe, habe ich sie ca. 10cm überhängen lassen, um mir alle Möglichkeiten offen zu halten. Jetzt habe ich den Überhang mithilfe eines Cutters und einer Schere auf 1-2cm gekürzt. So kann kein Wasser in den Anhänger gelangen, aber ich könnte den Überhang immer noch hochklappen und unten am Anhänger ankleben, wenn ich wollte.

Last but not least habe ich im Eingangsbereich noch 3 fehlende HL angebracht. Lange war ich nicht sicher, ob die Lättli dort nötig sind oder nicht, aber ich habe mich dafür entschieden, weil es so einfacher wird, ein Fensterfutter bei dem Fenster neben der Tür anzubringen.

 

Und jetzt fangen wir morgen mit der Fassade an und ich bin sehr gespannt, wie schnell oder langsam ich mit dieser Arbeit vorwärtskomme! ;-)


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Kommentare: 4
  • #1

    Heini Wild (Dienstag, 17 April 2018 11:34)

    Liebe Fiona,
    warum hast Du Fassadenbretter nicht mit NUT und KAMM ausgewählt,die können doch bedeutend besser abdichten und unsichtbar befestigt werden ??
    Es ist vorwärtsgegangen .Gratulation:
    Heini

  • #2

    Fiona (Dienstag, 17 April 2018 11:50)

    Lieber Heini

    Ich habe mich für Wechselfalz statt Nut-und-Kamm entschieden, weil man
    1) einzelne Fassadenbretter einfach ersetzen kann --> bei Nut-und-Kamm nicht möglich
    2) die Bretter auch noch brauchen kann, selbst wenn Nut-und-Kamm nicht millimeter genau gesägt wurden. Nut und Kamm müssen, damit die Bretter zusammenpassen, perfekt gesägt sein.
    3) die Bretter bedeutend einfacher und angenehmer montiert werden können (ohne Würgen)
    Keine Sorge, Wechselfalz dichtet ganz genauso gut ab. Besonders, wenn du das Profil "Rhombus (geschlossen)" nimmst, dieses hat eine praktische Abtropfkante unten am Fassadenbrett und es ist sehr schwer für Wasser, unter die Fassade zu gelangen.
    Kommt hinzu, dass ich eine hinterlüftete Fassade habe. Wasser hinter der Fassade würde nicht mal auf die Fassadenbahn kommen, sondern hinter der Fassade am Holz hinunterlaufen. Würde Wasser auf der Fassadenbahn landen, würde das auch nichts ausmachen. Immerhin ist diese wasserdicht.
    Unsichtbar befestigen: Dies wollte ich gar nicht. Ich finde die Schrauben sehr ästhetisch ansprechend. Sie gliedern die Fassade und zeigen, dass sich unter der Fassade noch Latten befinden. Irgendwie bleibt so mehr von der Struktur des Rohbaus sichtbar, das gefällt mir. :-)

    Danke für die Gratulation! Werde irgendwann über die Fortschritte an der Fassade bloggen.
    Liebe Grüsse,
    Fiona

  • #3

    Michelle (Donnerstag, 19 April 2018 12:34)

    Liebe Fiona
    Schön zu sehen, dass es bei dir auch weitergeht. Deine Webseite wird von uns mindestens einmal die Woche konsultiert... jedesmal, wenn wir nicht weiterwissen heisst's: "lass uns doch mal bei Fiona gucken, wie sie das gemacht hat". Danke für diese tolle Arbeit!

    Herzliche Grüsse

    Michelle und Felix

  • #4

    Fiona (Donnerstag, 19 April 2018 15:04)

    Hey Michelle + Felix :-)
    Danke, mich freut's auch, dass es weitergeht. Die Fassade ist ja jetzt schon zum grösseren Teil fertig juhui!
    Hehe das freut mich wirklich sehr, dass euch der Blog beim Selberbauen hilft!! Danke! Dann lohnt sich meine Arbeit für die Webseite. :D
    Herzliche Grüsse zurück,
    Fiona