Netzwerken, Recherche, und ... ganz viel Warten

Ein kurzes Update zu den vergangen zwei Wochen!


Kevins Wagen im Umbau - sorry, die Qualität des Fotos ist schlecht...
Kevins Wagen im Umbau - sorry, die Qualität des Fotos ist schlecht...

Besuch bei Kevin Rechsteiner

Am Dienstag vor zwei Wochen hatte ich endlich einmal die Gelegenheit, Kevin Rechsteiner und seinen Wagen kennenzulernen. Kevin betreibt die Seite www.tiny-house.ch und hilt damit, endlich einen Schritt vorwärts zu kommen in der Vernetzung von Schweizer Wagenbauern und Tiny-House-Bewohnerinnen. Kevin hat mich mit seiner lockeren und aufgestellten Art total überzeugt! Er geht sein Projekt mit Zuversicht und Kreativität an, was mich sehr beeindruckt hat. Auch fürchtet er keine Behörde, sodass er sein Projekt komplett publik macht und auch vor Medienbesuchen nicht zurückscheut. Wirklich super :-) Natürlich habe ich mit Kevin auch diverse technische Dinge besprochen. Allen voran den Boiler oder Durchlauferhitzer, und den Holzofen! Erst in diesem Gespräch ist mir aufgefallen, wie wenig ich mich bisher mit dem Ofen beschäftigt hatte - und v.a. mit Mindestabständen und Brandschutzvorschriften. Worüber wir uns auch unterhalten haben, waren die gesetzlichen Hürden, die auf jeden Schweizer Tiny Houser zukommen, sobald er in dem Wägelchen wohnen möchte. Darüber möchte ich aber ein ander Mal ausführlicher berichten.

 

Recherche über Öfen

In den nächsten Tagen habe ich Stunden damit verbracht, Öfen zu recherchieren. Klar war für mich: Es musste ein kleiner Ofen sein, denn je grösser der Ofen, desto grösser die Heizleistung und da würde das Tiny House schnell zum Backofen. Es soll zwar kuschlig warm werden, aber eine Sauna brauche ich auch nicht. Allerdings hab ich schnell gemerkt, dass es wenig 'kleine' Öfen gibt. Die kleinsten, die ich so im Handel gefunden habe, sind zwischen 2kW und 5kW, wobei man für so ein Tiny House höchstens eine Leistung von 3kW braucht. Die Leistung ist aber nicht das einzige Problem: Da es auch wenig Platz im Tiny House gibt, muss der Ofen im wahrsten Sinne des Wortes klein sein. Die meisten Öfen, die aber vom Platz her klein sind, benötigen dafür einen grösseren Mindestabstand zu brennbaren Materialien, weil sie einen weniger dicken 'Material-Mantel' haben und deshalb mehr Hitze abstrahlen. Und somit ist der Platz, den man durch die geringe Grösse gewonnen hat, sozusagen wieder verloren. Umgekehrt sind die Öfen, die weniger Mindestabstand zur Wand brauchen, meist schwerere Modelle, die an sich mehr Platz beanspruchen. So hab ich ewig gesucht, bis ich endlich ein Modell gefunden habe, das ich mir vorstellen könnte: Den Heta Scanline 7A. Der Preis ist aber ziemlich stolz...!

Weshalb war es für mich so wichtig, provisorisch einen Ofen gewählt zu haben? Je nachdem, wie viel Platz und Mindestabstand er braucht, muss man ihn an einen anderen als am geplanten Ort im Tiny House verschieben. Und da jeder Ofen zwei Rohre braucht, die durch die Wand gehen (Rauchrohr, externe Luftzufuhr), darf am Ort des Ofens kein Holzständer mitten in der Wand im Weg stehen.

Für eine Beratung zum Einbau von Öfen und ihren zahlreichen Rohren bin ich dann nach Rümlang gefahren zur Firma Novatherm, die dort eine Ofenausstellung hat. Herr Egli hat mir dann einige Dinge verraten über die Führung des Kaminrohrs, über Mindestabstände und über Funkenschutz etc. So konnte ich dann mit allen Infos nach Hause gehen und mein Ofenkonzept nochmal überdenken.

 

 

Modell links: Heta Scanline 7A

Modell rechts: Heta Scanline 7D (drehbar... wäre ultracool, dann könnte man das Feuer anschauen, je nachdem, wo man sitzt)

Dämmung und Wände

Inzwischen habe ich mich auch endlich für ein Dämmmaterial entschieden. In einem Factsheet habe ich alle Vor- und Nachteile von verschiedenen Dämmstoffen zusammgetragen und ausserdem rumtelefoniert, um die Verfügbarkeit und Formate der Materialien abschätzen zu können. Meine Wahl fiel nun endgültig auf Glas-/Mineralwolle. Es ist nicht das natürlichste, wunderbarste Material ever; es ist auch gesundheitlich nicht völlig unbedenklich. Aber: Es ist unglaublich leicht (nur 20kg/m^3), es ist leicht erhältlich und es kann kaum/nicht brennen. Der Preis ist ebenfalls unschlagbar. Und entsprechender Kleidung und Handschuhen lässt sich dieses Material auch problemlos einbauen. Für mich waren das alles Punkte, die mich überzeugt haben.

Ebenfalls habe ich entschieden, die OSB-Wände mit ungeschliffenem OSB zu machen statt mit geschliffenem. Ursprünglich war die Idee, geschliffenes OSB zu verlegen und dieses direkt zu streichen und als Innenwand zu gebrauchen. Davon abgekommen bin ich, als ich mir ein Muster vom geschliffenen OSB habe schicken lassen und es doch noch sehr löchrig war. Selbst gestrichen würde so eine Wand nicht so schön aussehen, und das wäre schade für all die Arbeit. Ungeschliffenes OSB ist ausserdem leicht und in jedem Baumarkt erhältlich.

Um trotzdem schöne Wände hinzukriegen, werde ich auf das ungeschliffene OSB grosse, dünne Sperrholzplatten anbringen und diese  streichen. Dies ist eine beliebte Technik unter Tiny-Housers und ergibt sehr schöne, glatte Wände.

 

WARTEN auf den Anhänger

Der Anhänger ist immer noch nicht hier. Es ist schon ein bisschen frustrierend. Aber laut dem Anhängermacher ist der Anhänger fertig verschweisst und muss jetzt noch in die Verzinkung; die Verzinkung macht den Anhänger rostfrei. Mir wurde gesagt, der Anhänger KÖNNTE am 4./5. November da sein, aber eher am 8./9. November... Aber auch das ist nicht sicher. Ich glaube jedenfalls an kein Datum mehr, das ich von dieser Firma bekomme. Es brauchte schon mehrere Anrufe, bis ich überhaupt Auskunft bekam darüber, in welchem Stadium sich der Anhänger befindet, und immer bekam ich ähnliche Aussagen: Ach, wir sind gerade noch dran... Ja, Sie sind Priorität Nummer 1.... Möchten Sie eigentlich den Anhänger möglichst schnell oder...? (=> JA SICHER!! Wir sind seit Juli an diesem Anhänger... hei, was für eine Frage...)

Sobald der Anhänger kommt, wird aber auf jeden Fall gefeiert!!

 

Transport nach Thalheim

Letzte Woche war ich auch das erste Mal wieder an meinem Bauplatz und habe die Fenster, die Dämmung für den Anhänger und all meine Werkzeuge rübertransportiert. Beim Bauplatz gilt es jetzt erst mal noch ein kleines Dach zu bauen, sodass der Anhänger und der Aufbau vor Regen und Schnee geschützt sind. Ausserdem muss ich endlich das Holz bestellen. Da gibt es aber noch ein paar Kommunikationsprobleme mit dem Holzlabor, die ich zuerst klären muss. Aber es kommt.

 

Für mich ist es mehr denn je wichtig, dass es bald losgeht. Es ist nervenaufreibend, nur Dinge einzukaufen oder zu planen, ohne je etwas zu machen. Da der Anhänger auch immer noch nicht da ist, wirkt das ganze Projekt für mich immer noch 'unrealistisch' und ich fühle mich momentan ein bisschen so, als würde es nie anfangen... Obwohl das nicht meine Schuld ist. Aber ich freu mich wirklich, wenn's hoffentlich bald losgeht. Das war's für heute, bis zum nächsten Update!

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